Rauchen aufhören: Nikotinpflaster, Champix und Co. – Nikotinersatz im Überblick
Rauchen aufhören – Nikotinersatz wie Nikotinpflaster, Kaugummi, Spray oder anderen Hilfsmittel kann eine Möglichkeit darstellen, den Entzug zu meistern. Ich persönlich finde Nikotinersatz-Präparate nicht verwerflich. Ich beschreibe das immer so: Besser zum Kaugummi greifen als eine Zigarette zu rauchen. Warum ich Nikotinkaugummis empfehle, werde ich später noch erklären. Erstmal möchte ich klar stellen, dass alles besser ist als rückfällig zu werden. Dennoch gibt es Produkte, die ich nicht empfehlen kann. Zudem muss ich hier darauf hinweisen, dass ich die Nikotinersatz-Präparate als Hilfsmittel sehe, nicht als Therapie.
Rauchen aufhören mit Nikotinpflaster und Co: Kleiner Helfer auf dem Weg
Ich vertrete den Ansatz, dass der Rauchstopp mit der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit einhergeht. Eine Frau, die mehr als 5 Jahre geraucht hat, hat die Zigarette so stark in ihr Leben integriert, dass es wichtig ist, ein Leben ohne Zigarette aufzubauen. Dazu gehört es, neue Gewohnheiten zu schaffen, eine neue Beziehung zum eigenen Körper zu entwickeln, Ernährung umzustellen und neue Anti-Stress-Techniken auszuprobieren. Rauchen aufhören ist ein ganzheitlicher Prozess und ein bloßes Nikotinersatz-Produkt kann da nur unterstützen. Drauf verweisen auch Studien. Raucher, die nur mit Hilfe von Nikotinersatz-Produkten aufhören, werden schneller rückfällig als wenn sie zusätzlich die Sucht mit einer Verhaltenstherapie bekämpfen.
Nikotinersatz: Hilfe in schwierigen Momenten
Nikotinersatz-Produkte können helfen, den Rauchentzug erfolgreich zu meistern. In Situationen, in denen man dem Drang nach einer Zigarette einfach nicht widerstehen kann, kann man sie einsetzen. Die Zigarette bleibt aus und der gewohnte Habitus (Zigarette zum Mund führen) wird nicht durchgeführt. Die Entzugserscheinungen werden gelindert und die frische Nichtraucherin kommt einfacher durch die ersten Wochen ohne Zigarette. Das Nikotin in den Ersatzprodukten macht im Gegensatz zum Zigarettenrauch nicht abhängig, weil es nicht so schnell ins Gehirn gelangt. Deswegen sind Nikotinersatz-Produkte unbedenklich. Dennoch sollten sie nicht langfristig als Ersatz für die Zigarette genutzt werden!
Nikotinpflaster, Champix und Co: Welche Nikotinersatz gibt es und was kann ich empfehlen
Nikotinkaugummi
Mein Favorit unter dem Nikotinersatz ist der Kaugummi. Ich rate vielen Frauen zu diesem Produkt, die beim Rauchen aufhören in absolute Panik-Situationen kommen und deshalb rückfällig werden. Der Grund für meinen Rat ist, dass der Kaugummi nur dann eingesetzt werden kann, wenn es wirklich akut ist und man kurz davor ist, wieder zur Zigarette zu greifen. In solchen Situationen hilft er, die Entzugserscheinungen zu mildern. Durch das Kauen gerät Nikotin über die Mundschleimhaut in den Körper. Ansonsten lebt man das gesunde Leben ohne Zigarette. Meinen Erfahrungen nach hören die meisten Frauen bei etwa 3 Monaten auf, den Nikotinkaugummi zu benötigen – die Raucherentwöhnung ist dann für sie abgeschlossen und die Frauen glückliche Nichtraucherinnen. Ich würde jedoch nicht anfangen, den Kaugummi als totalen Ersatz für die Zigarette zu nutzen, also alle Stunde einen Kaugummi zu kauen. Ich sehe den Nikotinkaugummi als Notfall-Mittel, das in schwierigen Situationen beim Durchhalten hilft.
Nikotinersatz: Nikotinspray
Neben den Kaugummis gibt es auch das Nikotinspray. Genauso wie beim Kaugummi kann es in akuten Situationen der Rauchentwöhnung genutzt werden. Sobald die Schmacht nicht erträglich ist, greift man zum Spray und übersteht den Schmacht-Moment. Das Spray gibt das Nikotin als Dampfform über die Mundschleimhaut an den Körper weiter. Für frische Nichtraucher ersetzt das Spray den Habitus „Etwas zum Mund führen“.
Nikotinpflaster
Das Nikotinpflaster wird auf die Haut geklebt, zum Beispiel auf die Schulter. Es gibt etwa jede Stunde Nikotin über die Haut ab. Ein Pflaster hält entweder 16 oder 24 Stunden, abhängig vom Hersteller und dem Produkt. Raucherinnen, die mehr als 20 Zigaretten pro Tag geraucht haben, greifen zur 24-Version. Nach etwa drei bis vier Wochen kann eine niedrigere Dosierung von Nikotin gewählt werden. Ich denke, dass das Nikotinpflaster für langjährige Raucherinnen eine Hilfe sein kann, die Gewohnheit „Zigarette zum Mund führen“ abzulegen, um neue Gewohnheiten zu schaffen. Allerdings sollte man darauf achten, dass das Nikotinpflaster nicht zur „Regel“ wird und die Zigarette langfristig ablöst.
Champix und Zyban
Es gibt zwei Pillen für die Rauchentwöhnung auf dem Markt, die verschreibungspflichtig sind: Champix und Zyban. Bei beiden Pillen handelt es sich um Psychopharmaka. Bei Champix setzt sich der Stoff Vareniclin an die Rezeptoren im Gehirn, wo sich sonst das Nikotin angedockt hat. Somit entstehen kaum Entzugserscheinungen.
Zyban ist ein Mittel, was mit dem Stoff Bupropion arbeitet. Dieses wird gegen Depressionen eingesetzt. Es verringert die Entzugserscheinungen und verhindert, dass Ex-Raucherinnen in ein Tief fallen. Bei beiden Mittel kann es zu Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Unruhe oder Übelkeit kommen. Beide Produkte sind verschreibungspflichtig.
Fazit
Bevor Du Dich für ein Nikotinersatz-Präparat entscheidet, solltest Du mit einem Arzt sprechen. Zudem kann ich Dir aus Erfahrung nur raten, den Rauchstopp ganzheitlich zu sehen und auch an Deinen Gewohnheiten und Deinem Lifestyle zu arbeiten. Mehr dazu findest Du hier auf dem Blog. Zudem interessiert es mich, was für Erfahrungen Du mit Nikotinersatz-Produkten gemacht hast. Schreib mir doch einen Kommentar!
Ich will auch schon lange mit dem Rauchen aufhören, ich werde es jetzt mal mit den Pflastern versuchen, konnte mich noch nicht dazu durchringen.
Liebe Melanie, ich drücke Dir die Daumen – wieso ist die Wahl auf Pflaster gefallen? Grüße Frau Rauchfrei