Nach dem Rauchen folgen verschiedene Phasen: Der Weg des Entzugs
„Nicole, ich rauche jetzt schon 2 Wochen nicht und trotzdem muss ich immer noch an Zigaretten denken.“ Nach dem jahrelangen Rauchen folgen natürlich Entzugserscheinungen und Dein Körper und Dein Kopf gehen durch eine Zeit, in der sie ein Leben ohne Nikotin und dem Griff zur Zigarette erst noch lernen müssen.
Nach dem Rauchen folgen Phasen
Nach dem Rauchen folgen verschiedene Phasen des körperlichen Entzugs und somit des Verlangens nach einer Zigarette sowie auch unterschiedliche Phasen des Wohlbefindens. Die Darstellung zeigt Dir, in welcher Phase Du Dich befindest, um Dir den Rauchstopp zu erleichtern.
Doch keine Angst! Vielleicht wirst Du jetzt denken „Was? So lange dauert es, bis der Entzug vorbei ist?“. Ich kann aus Erfahrung sprechen, dass es kontinuierlich besser wird und Du schon nach etwa einer Woche merken wirst, dass es Dir besser geht. Das Verlangen nach einer Zigarette nimmt ab, der Körper entwöhnt sich langsam vom Nikotin und schwemmt dieses sowie auch die anderen Giftstoffe aus. Du wirst positive Folgen bemerken, zum Beispiel, dass Du wieder mehr Luft bekommst oder besser riechen kannst.
Dennoch sollte Dir klar sein, dass die komplette Rauchentwöhnung nicht nach wenigen Tagen vorbei ist. Überlege mal, wie lange und wie viele Zigaretten Du geraucht hast. Natürlich bringt das Rauchen Folgen mit sich und Dein Körper versucht, diese in den ersten Monaten des Rauchen Aufhören so gut wie möglich zu beseitigen. Allerdings kann er das nicht innerhalb von drei Tagen sondern benötigt Zeit.
Aufhören zu rauchen: Folgen des Entzugs
Wie Du auf der Abbildung siehst, hat das lange Rauchen Folgen für Dich: Wenn Du mit dem Rauchstopp beginnst, gehst Du einen körperlichen Entzug durch. Daneben wirst Du das Verlangen nach Zigaretten spüren und zeitweilig auch ein Unwohlsein. Das kann zum Beispiel starke Kopfschmerzen, Müdigkeit, Aggressivität oder auch eine Erkältung bedeuten. Diese Symptome sind in der Anfangszeit des Rauchstopps stärker, denn da findet eine starke Reinigung des Körpers statt. Der ganze Dreck will raus und das kostet Deinem Körper Kraft. Zudem muss sich Dein Immunsystem auch wieder einpendeln.
Doch warum spürst Du noch in den ersten Monaten ein Verlangen nach Zigaretten? Das hat unterschiedliche Gründe. Zum einen sind verschiedene Situationen in Deinem Gehirn abgespeichert, in denen die Zigarette vorkommt. Bist Du beispielsweise auf einer Feier und hast das Verlangen, zu rauchen, spult Dein Kopf das Programm „mit anderen auf Partys rauchen“ ab. Wenn Du ein bis zwei Mal nicht auf Partys geraucht hast, wird dieses Programm neu beschrieben. Folglich wird auch das Verlangen weniger. Dein Kopf muss also lernen, wie eine Leben ohne den Griff zur Zigarette geht. Das dauert etwa einen Monat.
Detox hilft!
Zum anderen kann das Verlangen aufkommen, denn Dein Körper befindet sich in der Detox-Zeit, alle Giftstoffe, die sich jahrelang in Deinem Körper gesammelt haben, sollen nun raus (Wasser trinken ist hier sehr hilfreich!). Es hat sich auch Nikotin in Deinem Körper versteckt und da keine neue Ladung mehr hinzukommt (Du hast ja aufgehört), hat Dein Körper nun die Möglichkeit, wirklich in allen Ecken sauber zu machen. Manchmal findet er kleine Anhäufungen von Nikotin, die er natürlich beseitigen will. Allerdings wird der Stoff wieder freigesetzt. Dann spürt Dein Körper auf einmal wieder das Verlangen, denn er hat jahrelang Nikotin bekommen. Die kleinen Nikotin-Bomben verwirren Deinen Körper, erinnert er sich noch gut an die „alten Zeiten“. Für Dich fühlt sich das nach einem Verlangen nach Zigaretten an. Auf einmal ist es wieder da, das Nikotinmonster, und will Dir erzählen, dass Du doch eine Zigarette rauchen kannst.
Rauchen Folgen: Eine Zigarette gilt nicht!
Tu es nicht! Es geht vorbei und die starken Schmachtmomente, die auf das Rauchen folgen, werden weniger. Es sind kurze Phasen, die Du aber überstehen wirst. Umso länger Du Nichtraucherin bist, desto einfacher wird es. Die Abbildung soll Dir dabei helfen, den Nikotinentzug und den Rauchstopp besser einzuschätzen. Nach gut 3 Monaten ist der große Spuk vorbei, das ist nichts im Vergleich zu all den Jahren, die Du geraucht hast. Da alles Gute seine Zeit braucht, bieten meine Kurse oder auch die Rauchfrei-Anleitung in meinem Buch eine Betreuung nach dem Rauchstopp an – bis zu 12 Wochen. Denn das ist die wichtige Zeit, in der sich entscheidet, ob Du langfristig Nichtraucherin bleibst. Jede Zigarette, die Du während der Rauchentwöhnung rauchst, verlängert den kompletten Entzugsprozess! Deshalb: Eine Zigarette gilt nicht! Hole Dir lieber Hilfe, die ersten Wochen rauchfrei zu meistern und motiviert zu bleiben!
Durchhalten in kritischen Momenten!
Viele Frauen klagen vor allem in der sechsten Woche darüber, dass es ihnen rauchfrei sehr gut ging und sie plötzlich wieder an Zigaretten denken müssen. Sie dachten, sie wären über den Berg und wundern sich, dass auf einmal wieder das Verlangen nach Rauchen so stark ist. Genauso in der siebten Woche, wenn das Befinden in den Keller geht und man sich denkt, dass eine Zigarette helfen könnte. Beides kritische Situationen, in denen viele Frauen rückfällig werden. Hier merke Dir: Eine Zigarette kann Dich wieder zurück zu den alten Mustern führen und somit wieder ins Raucherleben! Die Zigarette ändert nichts! Sieh die Raucherentwöhnung als Prozess an, bei dem es manchmal gute, manchmal schlechte Tage gibt. Mach Dir klar, dass ein Leben ohne Gedanken an das Rauchen kommen wird! Halte durch und bleib dran! Es lohnt sich!
Hallo Nicole, super Bericht. Die Grafik mit der Kurve hilft mir gerade enorm, bin nun fast 8 Wochen rauchfrei und habe so ein Befindlichkeitstief. Scheint aber um diese Zeit herum ganz normal zu sein- das beruhigt mich. Jetzt heißt es einfach stur dranbleiben. Danke für diese Motivation. LG Mäggi
Hallo Mäggi, ja, dran bleiben. Es wird zwischendurch immer mal Momente geben, wo man den Entschluss in Frage stellt. Das ist das böse Nikotinmonster, was sich aus seinem Versteck traut! Aber Du bist stärker! Liebe Grüße Nicole
Hallo Nicole, ich habe auch vor ca 6 Wochen “aufgehört ” echte Zigaretten zu rauchen, aber ich benutze als Überbrückung die E-Zigarette, so fällt es mir leichter nicht mehr so oft an die Zigaretten zu denken. Mach ich mir was vor?, oder kann ich auf diese Weise auch irgendwann aufhören .Würde mich auf deine ehrliche Meinung sehr freuen. LG Johanna.
Liebe Johanna, danke für den Kommentar, ich kann es schwierig sagen, da ich nicht weiß, wie oft Du es tust und in welchen Situationen. Vielleicht kannst Du dazu mehr sagen! Liebe Grüße Nicole – Frau Rauchfrei